"Das Leben wird nicht an der Anzahl unserer Atemzüge gemessen, sondern an den Momenten, die uns den Atem rauben..." (George Carlin) -
Gedanken, Poesie, Träume, Musik und viel Schönes
Ob auch Bäume Trauer tragen wenn die Zeit stillsteht? Ob auch sie Wundgefühle haben wenn der Schicksalssturm ihre sterbenden Blätter ins Irgendwo trägt? Mit jedem entlaubten Zweig wächst ihre gefühlte Einsamkeit. Mit jedem fallenden Blatt fällt auch ein Stück lebendiger Zeit. Und dennoch scheinen ihre unbeirrbaren Wurzeln von einer Kraft getragen die Sehnsucht heißt. Und Jahr für Jahr neue Hoffnungsknospen treibt.
Eines Tages werde ich
aus den Gedankensträngen
meines Lebens,
auch den wirrsten,
und dem vielfarbigen Geflecht
meines Herzens
einen Teppich knüpfen
mit dem roten Faden
meiner Dankbarkeit
für so vieles -
und nicht zuletzt für dich...
Tagsüber lebe ich völlig normal denke ich bin zufrieden wenn andere lachen lache ich mit
abends merke ich es stimmt nicht tief innen bin ich traurig rufe leise nach Hilfe durch mein Lachen andere denken ich bin glücklich
ich lebe doch vor langer Zeit starb etwas in mir Träume Gefühle Gedanken
manchmal höre ich nicht die Vögel singen sehe nicht die Sonne scheinen fühle mein Herz versteinert
aber ab und zu wenn ich allein bin schließe ich die Augen höre still in mich hinein und atme auf ich sehe am Ende des Tunnels das kleine Licht ... Hoffnung.
Es geht zu Ende. Seine großen Pläne liegen vergilbt wie er auf Zimmer 3. Aus stolzen Bäumen werden meistens Sägespäne. Den Schwestern ist das ziemlich einerlei.
Sie wissen nichts von seinen Liebesdingen und nichts von dem, was ihn durchs Leben trieb. Zwar wollte ihm das eine oder andere gelingen, doch nichts für immer, nichts was wirklich blieb.
Sie drehen ihn, sie waschen ihn, sie zieh´n ihn an. Am Mittwoch darf er in den Park. Er würde gerne in den blauen Frühling flieh´n. Er ist zu schwach. Er war noch nie sehr stark.
Ein Leben eben, eines von Milliarden, nicht schlecht, nicht gut, mit wenig Heiterkeit. Natürlich war da Hoffnung, doch am Ende fraß die sein großer Feind, die Zeit.
Bei Schwester Heike wagte er es zu lächeln. Die streichelt manchmal zärtlich sein Gesicht. Sonst ist es still um ihn. Keine Besuche. Auch sein betuchter Sohn besucht ihn nicht.
Der hat zu tun, Verpflichtungen, Valuten, er hat fürs Sterben aus Prinzip noch keine Zeit. Dem Vater reichten schon ein paar Minuten, dann wäre er vielleicht zum Geh´n bereit.
Sooft er auf die Tür starrt, sie bewegt sich ausschließlich dienstlich, keine Freunde, nie. Ist denn ein jeder Abgesang so glanzlos? Er stirbt das erste Mal, er weiß nicht wie.
Wo sind sie alle, all die Saufkumpanen, die einem ewig Kameradschaft schworen? Wo die Geliebten, all die schönen Namen? Über die Welt gestreut, verpufft, verloren
Es ist vorbei. Am schlimmsten ist, dass alles im Nachhinein so kurz und flüchtig scheint. Er hatte sich noch so viel vorgenommen, so viele Tränen war´n noch nicht geweint.
Ach, wie viel Zeit vertan am Tresen, mit Sprücheklopfen, witzig sein. Der falsche Weg. In seine Seele ließ er nicht mal sich selbst hinein.
Jetzt würd´ er gern noch einmal in sich gehen und stößt an Mauern, lässt betrübt auch diese Hoffnung fahren, und muss sehen: Er hat den Weg zu sich noch nie geübt.
Ich würd´ gern sagen: Als er starb, sah er am Ende eines Tunnels Licht. Ob er dann endlich fand, was er nie suchte? Zu hoffen wär´s. Mehr weiß ich leider nicht.